Feuerhalle Simmering

»Die schöne Leich’« ist etwas, das den Wiener seit jeher beschäftigt. Es gibt wohl keine andere Stadt, in der im Todesfall ein solcher Aufwand betrieben wird. Seit 1. November 2018 bietet die städtische Bestattung sogar ein Internetportal zur Organisation von Begräbnissen aus dem eigenen Wohnzimmer heraus. Vielleicht kennen Sie auch schon das bekannte Lied des in Wien geborenen Komponisten Georg Kreisler »Der Tod, das muss ein Wiener sein«?

Der 1874 eröffnete Wiener Zentralfriedhof zählt mit seinen beinahe 2,5 km² und aktuell rund 330.000 Grabstellen zu den größten Friedhöfen Europas. Man findet hier neben der Präsidentengruft der Republik Österreich zahlreiche Ehrengräber, interessante Jugendstilbauwerke, konfessionelle Bereiche mit den jeweiligen religiösen Eigentümlichkeiten und auch das Bestattungsmuseum der Stadt Wien. Zum 100. Geburtstag dieses Friedhofs schrieb Wolfgang Ambros das bekannte Lied »Es lebe der Zentralfriedhof«.

Der Bereich der Feuerhalle Simmering ist nicht nur durch die Lage klar vom eigentlichen Wiener Zentralfriedhof abgesetzt. Für diese Anlage zeichnet der Architekt Clemens Holzmeister verantwortlich. Auch hier gibt es Grabstätten zahlreicher Persönlichkeiten.

Die Errichtung war jahrzehntelang heftig umstritten. Letztlich führte eine Klage vor dem Verfassungsgerichtshof 1924 eine klare Entscheidung für diese Kulturrevolution im alten Wien herbei.

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